Der Bilderwächter – Monika Feth
Buchvorstellung
Schön – der 6.Jette -Titel!
Über Blogg dein Buch durfte ich den druckfrischen 6. Titel der „Jette“-Reihe von Monika Feth lesen, erschienen im November 2013 bei cbt.
Gerade ist etwas Ruhe eingekehrt auf dem alten Bauernhof, in dem Jette und ihre Freunde zusammen leben. Jette studiert Psychologie, Merle hat eine feste Stelle im Tierheim, Mike restauriert in der alten Scheune Möbel, Mina ist noch in Therapie und Ilka studiert in Düsseldorf Kunst und kommt an den Wochenenden zu den Freunden.
Bis Ilka einen Brief vom früheren Freund und jetzigen Nachlassverwalter ihres Bruders erhält. Die im Testament vorgegebenen 2 Jahre sind um, und nun möchte Thorsten Uhland gerne die Bilder ihres toten Bruders, dem berühmten Maler Ruben Helmbach, auf den Markt bringen. Und das am liebsten ganz groß. Ilka zieht es beinahe den Boden unter den Füssen weg und ihre mühsam erarbeitete „Sicherheit“ scheint sich in Luft aufzulösen.
Der Mann, der die Bücher sichten und katalogisieren soll, wird brutal ermordet und schnell ist klar:
Irgendwie sind die Freunde in die ganze Geschichte involviert. Als dann auch noch Thorsten Uhland tot in „Rubens Haus“ aufgefunden wird, gerät auch Ilka unter Mordverdacht. Als sie verschwindet ahnen die Freunde, dass sie in großer Gefahr ist.
Text Buchrückseite:
Zwei Jahre lang hat Ilka das künstlerische Erbe ihres berühmten Bruders nicht angerührt, so, wie er selbst es in seinem Testament verfügt hat. Als sie sich nun das erste Mal seinen Bildern stellen muss, ist es, als hätte sie die Büchse der Pandora geöffnet. Ein Mord geschieht, und Ilka wird von der grausamen Vergangenheit eingeholt, der sie so mühsam zu entfliehen versucht. Jette und Merle bleibt nicht viel Zeit, um ihrer Freundin zu helfen, denn bald gerät auch Ilka in tödliche Gefahr…“
Mein Fazit:
Begonnen hatte die Reihe der Bücher um Jette und einen Teil ihrer Freunde, sowie um ihre Mutter Ilka und den Kommissar Bert Melzig mit dem „Erdbeerpflücker“. Dieser Titel war mein zufälliger Einstieg in die Jugendliteratur und ich habe mich seither auf jeden Band richtig gefreut.
In den ersten ca. 50 Seiten gibt es, eingebettet in die Geschehnisse, auch viele Infos zu den einzelnen Protagonisten, die man bereits aus den vorherigen Jette-Büchern kennt. Wenn man die ersten Bände um und mit Jette und ihre Freunde nicht gelesen hat, bekommt man dadurch einen groben Umriss der Personen. Wenn man, wie ich, die Bücher kennt, ist es prima, so ein bisschen die Erinnerung aufzufrischen, was wem passiert ist und wie sie dazugehören. Das ist sehr gut gelöst, da zwischen den Büchern ja auch einige Zeit und einige andere Bücher lagen. Durch diese quasi Einführung war ich selbst überrascht, an wie viel ich mich aus den anderen Büchern erinnere, die mitunter jetzt schon wirklich Jahre her sind. Man fühlt sich ein bisschen wie zu alten Freunden zurückgekommen.
Manche Personen, die man aus den anderen Büchern kennt, werden nur am Rande erwähnt. Jettes Mutter Ilka zum Beispiel, ist auf Lesereise mit ihrem neuen Thriller, Mina ist noch in Therapie und Jettes Freund Luke taucht nur unregelmässig am Rande auf. Das ist für mich völlig ok so, denn irgendwann würden die ganzen Personen sonst den Rahmen sprengen. Aber ich fand es gut, dass man erfährt, wo alle abgeblieben sind.
Ich mag den Schreibstil von Monika Feth sehr gerne. Sie verwendet auch oft kurze Sätze und danach beginnt direkt eine neue Zeile. So fliegen die Zeilen und Seiten nur so dahin und es liest sich flüssig und schnell. Die einzelnen Kapitel sind in Unterbereiche gegliedert, bei denen man zwischen den einzelnen Personen hin- und her wechselt. Erzählt wird aus der Ich-Form von Jette, die bereits seit dem ersten Band der Dreh- und Angelpunkt ist, und, zumindest nebenbei, immer eine Rolle spielt. Gefühle, Gedanken und Hintergründe der einzelnen Protagonisten werden toll beschrieben, so dass man sich spielend in diese hineinversetzen kann.
Viele rätselhafte und undurchschaubare Personen und Situationen halten die Spannung, auch ohne, dass wahnsinnig viel passiert. Man kommt selbst nicht wirklich darauf, woher die Bedrohung jetzt eigentlich genau kommt und vermutet in die unterschiedlichsten Richtungen. Alles, was mit „Rubens Haus“ und den Bilder zu tun hat, ist mysteriös und undurchschaubar. Das Haus haben Emilia und Hortense Ritter, die skurrilen Schwestern und damaligen Galeristinnen von Ruben Helmbach, extra für die Aufbewahrung der Bilder errichten lassen.
Er warf einen letzten Blick auf das Bild. Hinter einem der Bäume lugte ein Gesicht hervor. Maskenhaft weiß. Ausdruckslos.
Böse.
Das Paar im Vordergrund schien es nicht zu bemerken.„
Am Ende ist die Aufklärung der Mordfälle dann irgendwie doch ehr unmysteriös und wird irgendwie nebenbei abgehandelt. Das empfand ich etwas irritierend. Die Spannung, die sich am Anfang aufbaut, auch um einen beinahe fanatischen Verehrer von Ilka, geht irgendwo im letzten Teil des Buches verloren und dann wirkt dieser Bereich etwas abgehandelt, da es ab da größtenteils um Ilka geht. Es gibt zwar auf den letzten Seiten noch kurze erklärende Worte, allerdings auch nicht zu allem und jedem.
Alles in Allem:
Das Buch liest sich sehr schön, wie es bereits die vorherigen Bände getan haben. Es herrscht zwar nicht wirklich nervenaufreibende Spannung, dennoch bleibt es relativ lange recht undurchschaubar und schon spannend. Wie gesagt, fand ich nur die Aufklärung der Morde etwas enttäuschend. Dennoch kann ich das Buch empfehlen und ich denke, vor allem treue Jette-Leser werden dennoch große Freude daran haben. Ich habe mich ein bisschen wie „nach Hause kommen“ gefühlt und konnte, trotz der 2-Jahres-Pausen zwischen den einzelnen Titeln, sofort wieder in die Welt von Jette und Birkenweiler eintauchen.
Von mir 4 von 5 Sternen!
Klappentext:
Ilka ist glücklich. Das Wintersemester hat begonnen, sie studiert Kunst in Düsseldorf, malt endlich wieder. Jedes Wochenende fährt sie nach Birkenweiler. Zu Jette, Merle – und zu ihrer großen Liebe Mike.
Da erreicht sie ein Brief von Thorsten Uhland, einem alten Freunde ihres toten Bruders. Als Rubens Nachlassverwalter will er die Bilder des berühmten Künstlers unsterblich machen, indem er sie der Welt präsentiert. Damit würde er jedoch die Schleier lüften, unter denen sich Ilkas Vergangenheit verbirgt – und das schreckliche Geheimnis, das sie seit ihrer Kindheit verzweifelt zu bewahren versucht.
Kurz darauf geschieht der erste Mord. Ilka gerät in das Blickfeld der Presse, ihr Leben läuft aus dem Ruder, und Jette ermittelt im Wettlauf mit Hauptkommisar Bert Melzig, um Ilka vor einer tödlichen Bedrohung zu retten …“
Infos zum Buch:
Titel: Der Bilderwächter
Autorin: Monika Feth
Verlag: cbt
Erschienen: November 2013
Umfang: Taschenbuch, 480 Seiten
empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3570308523
Preis: 10,99 €
Bestellbar ist das Buch auch direkt hier auf der Homepage von cbt.
Die „Jette“-Bücher von Monika Feth sind in folgender Reihenfolge bei cbt erschienen: